22 November 2016

Roadtrip: Sydney to Canberra

Stanwell Tops Stanwell Tops Es gibt etwas Neues zu berichten, ich bin endlich mal rausgekommen aus Sydney! Es ist nicht so, dass ich Sydney nicht mag, im Gegenteil! Aber ich möchte von Australien mehr sehen als nur Sydney. Von daher habe ich mich sehr gefreut, dass mich Noémi und Anki gefragt haben, ob ich ein paar Tage mit ihnen im Campervan mitfahren möchte. Ich wollte natürlich sehr gerne, hatte arbeitsbedingt aber "nur" vier Tage Zeit, weshalb wir uns für die Strecke Sydney - Canberra - Sydney entschieden. Dabei ging es uns aber nur nicht darum, Canberra zu sehen. Wir sind entlang der Küste gefahren und haben noch mehrere Stops gemacht. Dazu werden noch Posts folgen, heute beginne ich mit den ersten zwei Tagen: 

 Wir fuhren am späten Vormittag in Sydney los und erster Stop war Wollongong. Auf dem Weg dorthin kamen wir bei einem Lookout vorbei, bei dem man die ganze Küste erblicken konnte, also auch den Weg, den wir danach fuhren. Bei diesem Lookout, was Stanwell Tops heißt, entstanden die oberen zwei Fotos. Wir genossen den Blick auf das Meer während wir weiterfuhren. Leider fing es an zu regnen und es hörte auch den restlichen Tag nicht mehr auf. Nachmittags kamen wir in Wollongong an, einem für australische Verhältnisse relativ großem Küstenort. Dort gibt es mehrere Strände, aber wegen dem Regen entschlossen wir uns dazu, einfach im Campervan zu relaxen. Schließlich hatten wir uns einen Monat lang nicht gesehen und viel zu erzählen. Abends gingen wir in ein Restaurant, um unser Wiedersehen zu feiern. Da für den nächsten Tag besseres Wetter vorausgesagt war, fuhren wir noch am Abend weiter Richtung Canberra. Auf der Mitte der Strecke hielten wir bei einem Truckstop am Highway und bereiteten dort den Camper für die Nacht vor: Einfach hinten alles umklappen, Dachzelt ausfahren und schon können unten und oben jeweils zwei Leute schlafen. Das machten wir dann auch und fuhren am nächsten Morgen weiter nach Canberra. Canberra Canberra Canberra Canberra Canberra Canberra Canberra Canberra Canberra In Canberra angekommen, gingen wir zuerst sogenannte "Freakshakes" trinken. 
Hier sind diese Milchshakes mit allen möglichen Toppings total beliebt und ich hatte auch schon in Sydney welche bestellt. Angeblich wurden die Freakshakes in dem Restaurant in Canberra erfunden, wo wir hingingen. Es heißt Patissez und nennt sich "Home of the Freakshake". 
Ich habe das Nutella Pretzel Shake bestellt, was wirklich super war. Ich mag die Kombination aus süß und salzig und mit Schokomilchshake kriegt man mich sowieso immer! 

 Unser nächster Programmpunkt war das Parlament. Schließlich existiert Canberra nur wegen Politik. Melbourne und Sydney konnten sich nicht einigen, welche Stadt die Hauptstadt Australiens werden sollte, deshalb wurde Canberra "konstruiert". 
Canberra ist eine Planhauptstadt, wurde also von einem Architekten gezeichnet und dann genauso gebaut. Das merkt man, wenn man sich in der Stadt aufhält: Alles ist total symmetrisch und weitläufig. Auf mich wirkte die Stadt deshalb etwas leblos. Auf einmal machte es Sinn, dass man immer nur hört, Canberra sei langweilig. Selbst die wenigsten Australier waren je dort. 

Wir liefen zu Fuß zum Parlament und kamen aus Versehen beim Hintereingang an. Dort, genau wie auf dem ganzen Weg: Keine Menschen. Und was mich noch mehr überraschte: So gut wie keine sichtbaren Sicherheitsmaßnahmen. Der Weg vom Hintereingang zum Haupteingang führte uns einmal um das ganze Gebäude herum und war 1,5 km lang. Wir bekamen also schon einen Eindruck, wie riesig das Parlament ist. Vorne angekommen, bestätigte sich der Eindruck: Das Gebäude ist sehr groß und imposant. Dazu kam, dass sich dort wieder nur sehr wenige Menschen aufhielten. 

Beim Eingang mussten wir kurz durch eine Sicherheitskontrolle wie beim Flughafen, aber das war es auch schon. Danach kann man sich im Gebäude frei bewegen. Wir nahmen an einer gratis Führung teil, die sehr interessant war. 

Australien hat ein Zwei-Kammern System, was sowohl an das politische System der USA als auch an das von Großbritannien angelehnt ist. Es gibt ein Repräsentantenhaus, welches in Grün gehalten ist, was in die Farbe von Eukalyptusblättern erinnern soll. Meiner Meinung nach ist diese Farbe ganz schrecklich (und sieht auch nicht so aus wie die von Eukalyptusblättern!), aber mich fragt ja keiner. Die Abgeordneten im Repräsentantenhaus vertreten jeweils einen Wahlkreis. Somit sind die größten Staaten auch mit den meisten Abgeordneten vertreten. 
Um einen Ausgleich zu schaffen gibt es den Senat, in dem jeder Staat von einer gleichen Anzahl von Senatoren vertreten wird. Der Senat ist in rot gehalten. Dazu hat uns unser Guide eine witzige Anekdote erzählt: In ganz Australien sind die Notfallausgangs-Schilder, hier einfach nur "exit", grün, das ist auch so vom Gesetz vorgegeben. Der Senat fand jedoch, dass die grünen Exitschilder nicht zu dem komplett in rot gehaltenem Raum passen. Deshalb wurde ein Gesetz erlassen, was erlaubte, dass die zwei Exitschilder im Senat rot sind. Es sind die einzigen in ganz Australien! 

Nach der Führung schauten wir uns noch ein bisschen im Gebäude um und nutzen das schöne Licht für Fotos. Insgesamt fand ich das Parlament sehr interessant. Neben dem politischen Aspekt ist auch das Gebäude an sich sehr schön, weil es so modern ist. Es wurde erst 1988 eröffnet. 

Als nächstes wollten wir uns eigentlich noch das War Memorial anschauen, aber es war schon geschlossen, als wir dort ankamen. Deshalb fuhren wir zum nächsten Campingplatz, worüber ich auch bald berichten werde.

Mein Fazit zu Canberra: Die Stadt wirkt tatsächlich etwas leblos, ist aber trotzdem total interessant, gerade wenn man politikinteressiert ist. Ein Tag reicht aber vollkommen aus, um sich einiges anzuschauen.

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